Versorgung mit Spitzenlastkessel
Bei der heute verbreiteten Holzenergienutzung in größeren Anlagen, wie z.B. zur Wärmeversorgung von Nahwärmenetzenℹ️, werden Holzhackschnitzel bzw. Pellets zur Wärmegewinnung verfeuert. Zur Abdeckung der Spitzenlast im Winter und der Schwachlast im Sommer werden jedoch meist mit Heizöl oder Gas befeuerte sogenannte Spitzenlastkessel eingesetzt. In der Regel werden dadurch über 20 % der erzeugten Jahreswärme mittels fossiler Brennstoffe erzeugt.
Versorgung ohne Spitzenlastkessel
Um komplett auf fossile Energieträger zu verzichten und so eine CO2-neutrale Energieversorgung zu erreichen, kann ein Holzhackschnitzel-Kessel ohne Öl-Spitzenlastkessel ausgelegt werden. Um die Versorgungssicherheit im Winter zu gewährleisten, muss dieser allerdings auf die Maximallast ausgelegt werden, was dann in den anderen Jahreszeiten fast ausschließlich einen Betrieb in Teillast mit sich führt. Durch den Betrieb in Teillast und Taktfeuerung (mit zwischenzeitlicher Gluthaltung) entstehen jedoch wesentlich höhere CO2-Emissionen und Rückstände der unvollständigen Verbrennung.
Kombination von Holzhackschnitzel-Kessel und Wärmespeicher
Wird eine Holzhackkessel-Anlage jedoch mit einem Wärmespeicher kombiniert, kann diese dauerhaft im oberen Leistungsbereich betrieben werden. Überschüssige Wärme wird im Wärmespeicher zwischengespeichert; ist dieser voll beladen, kann der Kessel ausgeschaltet werden und die Bereitstellung der Wärme erfolgt aus dem Speicher.
Wichtig ist das richtige Verhältnis von Holzfeuerungsleistung zu Wärmespeichergröße: Auch an den kältesten Tagen im Jahr muss genügend Wärme geliefert werden, ebenso muss der Speicher im Falle von Kesselwartung oder -schadensbehebung den kompletten Wärmebedarf einige Tage decken können. Ziel ist es, die wirtschaftlichste Lösung zu finden.
CO2-Vermeidung ist machbar
Durch einen Holzhackschnitzelkessel in Kombination mit einem Wärmespeicher kann eine CO2-neutrale Wärmeversorgung erreicht werden, da das, bei der Verbrennung eines Baumes entstehende Treibhausgas in der Wachstumsphase eines anderen Baumes wieder gebunden wird. Allerdings ist zu beachten, dass der Zeitraum für das Wachstum des neuen Baumes und der damit verbundene CO2-Abbau 30 bis 40 Jahre beträgt.